Aktuell ist unser Nachbarplanet Venus sehr gut am frühen Abendhimmel in Richtung Westen zu beobachten. Sie ist dabei nach dem Mond (so er denn gerade zu sehen ist) das hellste astronomische Objekt am Himmel. Da die Venus die Sonne in einem geringeren Abstand umkreist, als die Erde, kann sie die Venus von der Erde aus betrachtet nie weit von der Sonne entfernt erscheinen. Sie kann somit nie mitten in der Nacht beobachtbar sein, sondern immer nur entweder kurz nach Sonnenuntergang im Westen oder kurz vor Sonnenaufgang im Osten, was ihr auch die Bezeichnung „Abend- bzw. Morgenstern“ einbrachte (obwohl sie natürlich kein Stern, sondern ein Planet ist). Auf Grund ihrer Position zwischen Erde und Sonne, sehen wir von der Erde aus immer teilweise die dunkle Nachtseite und teilweise die sonnenbeleuchtete Tagseite der Venus. Dadurch erscheint die Venus beim Blick durch ein Fernrohr immer als Sichel, die mal schmäler und mal breiter sein kann. Wegen einer Dichten Wolkenschicht, die die Venus flächendeckend umschließt, sind auch beim Blick durch ein Fernrohr neben der Sichelform keine weiteren Details zu erkennen.
Momentan ist eine schon recht schmale Sichel zu sehen. Diese wird im weiteren Verlauf der aktuellen Abendsichtbarkeit noch weiter abnehmen, bis die Venus sich in der zweiten Märzhälfte als schmale Sichel von der Abendsichtbarkeit verabschieden wird, um kurz danach als schmale Sichel am Morgenhimmel aufzutauchen, nachdem sie zwischenzeitlich von der Erde aus betrachtet (aber nicht beobachtbar) an der Sonne vorbeigelaufen ist.
Das Bild ist auf der Starkenburg Sternwarte am 15.02.2017 entstanden.
Text und Bild: Jens Rothermel
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