Die Internationale Raumstation – ISS – ist mehrmals im Jahr für jeweils ein paar Wochen von Deutschland aus gut zu beobachten. Sie zieht dann als heller Punkt langsam (vergleichbar mit der scheinbaren Geschwindigkeit eines hoch fliegenden Flugzeuges) von West nach Ost über den Himmel. Dabei kommt das Licht, das wir sehen, nicht etwa vom eingeschalteten Licht auf der ISS, wie SpaceX Gründer Elon Musk vor kurzem behauptet hat. Es ist vielmehr an der Raumstation reflektiertes Sonnenlicht, was man auch daran erkennen kann, dass die ISS bei abendlichen Überflügen im Laufe des Überfluges in den Erdschatten eintritt (= Sonnenuntergang auf der ISS) und dann nicht mehr von der Erde aus zu sehen ist.
Zur Zeit ist die ISS am Abendhimmel zu sehen. Die genauen Sichtbarkeitszeiten können Sie für Ihren Standort z.B. auf folgender Seite erfahren: www.heavens-above.com
Gestern konnten wir auf der Starkenburg-Sternwarte einen Überflug gegen 22:14 Uhr mit einer Kamera durch ein manuell auf die ISS nachgeführtes Dobson-Teleskop filmen. Bei dem aufgezeichneten, gut drei Minuten dauernden Film, wurden über 25.000 Einzelbilder und knapp 60 Gb (für die Älteren unter Ihnen: das entspricht rund 40.000 3,5“ HD Disketten!) auf die Festplatte gebannt.
Die ersten Nachbearbeitungen sind jetzt erfolgt, so dass wir Ihnen an dieser Stelle ein Einzelbild und zwei kurze Animationen zeigen können. Die Animationen erstrecken sich jeweils über einen realen Zeitraum von ca. 2,5 Sekunden. Auf allen drei Aufnahmen erkennt man einige Details der ISS, wie z.B. die seitlichen Solarpaneele.
Beobachtung: Matthias Busch, Rainer Kresken und Jens Rothermel
Bildnachbearbeitung und Text: Jens Rothermel
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