Am 30.09. konnte bei uns auf der Sternwarte ein sogenannter Flare im roten H-alpha Licht auf der Sonne beobachtet werden. Ein Flare ist ein kurzzeitiges Ereignis – oft nur wenige Minuten – bei dem durch schnelle Reorganisation starker Magnetfelder an der Sonnenoberfläche riesige Energiemengen frei werden. Dabei kommt es auch zu einem Masseauswurf der Sonne. Ist ein solcher Auswurf zur Erde gerichtet, sind die Chancen gut, dass es etwa drei bis vier Tage später zu vermehrten Polarlichtaktivitäten kommt. Der jetzt beobachtete Flare befand sich jedoch aber am Rand der Sonne, so dass dieser Effekt ausblieb.
Der Flare ist im Bild der weiße Bereich innerhalb des linken Aktivitätgebietes auf der Sonnenoberfläche.
Das erste Bild ist ein Komposit aus insgesamt 4 Aufnahmen: zwei Mosaike aus je zwei Aufnahmen, um die gesamte Sonnenscheibe abbilden zu können. Für die zwei Mosaike wurden unterschiedliche Belichtungszeiten verwendet. Das kürzer belichtete zeigt die Sonnenoberfläche, das mit der längeren Belichtungszeit erfasst die Gasauswürfe am Rand der Sonnenscheibe.
Die beiden weiteren Bilder sind vergrößerte Ansichten der zwei größten Aktivitätsgebiete an diesem Tag. Man sieht deutlich die bereits nachlassende Flareintensität in der knapp 15 Minuten nach dem ersten Bild entstandenen Aufnahme.
Text und Aufnahmen: Jens Rothermel
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