Beginn: 20:00
Der Weg vom Sitz der Götter zur objektiven Erklärung
Dr. Elmar Schmidt
Warum der klare Tageshimmel blau ist, dürfte eine der häufigsten Kinderfragen sein. Aber auch Erwachsene grübelten seit Jahrtausenden über dieser allgegenwärtigen Erscheinung, darunter mit wechselndem Erfolg Priester, Künstler und Wissenschaftler. Neben einigen kuriosen und falschen Erklärungen verfestigte sich die Ansicht, dass der Blauhimmel aus dem Blick durch die sonnenbeleuchtete Lufthülle zum dunklen Kosmos zustande kommt. Trotzdem scheiterten selbst Koryphäen wie Newton oder Euler im Detail mit ihren Ansätzen. Es bedurfte moderner Erkenntnisse über die Natur des Lichtes, insbesondere dessen Welleneigenschaften, um Lord Rayleigh schließlich 1871 zu einer quantitativen Deutung des Himmelsblaus zu führen. In seinem allgemeinverständlichen Vortrag zeichnet der Referent den Weg zu jenem damals genialen Wurf nach. Eine reichhaltige Auswahl von Bildern soll die Zuhörer zu eigenen Betrachtungen anregen.
Zum Schluss wird die Frage behandelt, ob Himmelsblau eine universelle Eigenschaft von Erd- und Planetenatmosphären ist.
Dr. Elmar Schmidt ist Physiker und war beruflich durchwegs mit Optik und Spektroskopie befaßt. Nach der Industriezeit in einer Meßtechnikabteilung unterrichtete er Ingenieure in Mathematik, Statistik, Physik und Technischer Mechanik. Am Himmel hat er sich auf optische Erscheinungen wie Halos und Regenbögen sowie die Photometrie des Mondes spezialisiert.