Beginn: 20:00
Europas erste Mission zum innersten Planeten
Dr. Rüdiger Jehn, Christoph Steiger, ESA/ESOC
Am 19. Oktober wird eine Ariane 5 Rakete von Französisch-Guayana abheben und die Raumsonde BepiColombo in Richtung Merkur schießen - wenn alles auf grün steht. Der Satellit befindet sich schon vor Ort, das Bodenkontrollzentrum in Darmstadt bereitet sich intensiv auf den Start vor, aber gerade im August musste der Aeolusstart wegen zu starker Winde um einen Tag verschoben werden. Ein Raketenstart bleibt bis zur letzten Minute spannend. In dem Vortrag werden zwei Mitarbeiter des ESOC Kontrollzentrums von den letzten Startvorbereitungen erzählen und einen Überblick über die Reise zum Merkur sowie über die Merkurerkundung selbst berichten. BepiColombo ist mit Ionentriebwerken ausgestattet, die sehr wenig Treibstoff benötigen, dafür aber auch nur wenig Schub erzeugen. Die Konsequenz ist eine komplizierte siebenjährige Reise, bei der einmal an der Erde, zweimal an der Venus und sechsmal am Merkur ein Vorbeiflugmanöver gemacht werden muss, bevor der Satellit im Dezember 2025 in eine Merkurumlaufbahn einschwenkt. Nach 15 weiteren Manövern soll BepiColombo im April 2026 in seiner 400 x 1500 km Bahn beginnen, den Merkur zu erforschen. Spannende Fragen dabei sind, ob Merkur einen flüssigen Kern hat oder nicht und warum Merkur, obwohl er so klein ist, doch so eine große Dichte besitzt. Die japanische Sonde MMO, die ein Teil von BepiColombo ist und die in einer größeren Höhe über Merkur ausgesetzt werden wird, soll dass überraschend starke Magnetfeld vermessen.