Beginn: 20:00
Das erste Bild eines Schwarzen Lochs
Yasmin Walter, Starkenburg Sternwarte
Schwarze Löcher waren bisher eine bloße Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins. Dabei handelte es sich bis vor kurzem lediglich um theoretische und mysteriöse Himmelsobjekte, die sich hinter Staub und Gaswolken sowie der Strahlung von Materie beim Fall in das Schwarze Loch zu verstecken schienen. Aufgrund der Bewegungen dieser Materie kann man auf ein exotisches Objekt schließen, jedoch nicht direkt beobachten - ein Schwarzes Loch ist eben schwarz.
Zahlreiche Beobachtungen lassen die Astronomen schon lange vermuten, daß sich riesige (supermassereiche) Schwarze Löcher im Zentrum jeder Galaxie befinden, auch in der Milchstraße.
Erst vor wenigen Wochen gelang es Wissenschaftlern mithilfe zahlreicher riesiger Radioteleskope, das erste "Bild" dieses merkwürdigsten Himmelsphänomens zu erstellen, allerdings in einer fernen Galaxie.
Das beobachtete supermassereiche Schwarze Loch befindet sich in der riesigen Galaxie Messier 87 (M87), die rund 55 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist. Dieses Schwarze Loch, M87*, besitzt eine Ausdehnung, die unserem gesamten Sonnensystem entspricht, und eine Masse von rund 6 Milliarden Sternen – wie der unserer Sonne.
Wie ist das Bild von M87* entstanden? Was sagen die Messungen aus? Was sieht man wirklich vom Schwarzen Loch? Stimmt es, daß man die Vorder- und Rückseite "gleichzeitig" beobachten kann? Und wann sehen wir das Bild des supermassereichen Schwarzen Loches Sgr A* in unserer Milchstraße?
Anhand von echten Daten, den veröffentlichten Aufnahmen, Simulationen und Videos sollen diese Fragen verständlich beantwortet werden.
Bildquelle: EHT Consortium