Planetenweg: Pluto, ein Zwergplanet

Text: Peter Geffert, Starkenburg-Sternwarte e.V.

Geschichte

Im Februar 1930 entdeckte der US-Amerikaner Clyde Tombaugh auf der Suche nach Transneptun durch Zufall den Himmelskörper „Pluto“. Die Astronomen vermuteten damals einen großen Transneptun-Planeten, da Störungen bei der Neptun-Bahn festgestellt wurden. Es stellte sich aber beim Besuch der Voyager-2 Sonde beim Neptun heraus, dass diese Störungen gar nicht existierten.

Plutos Orbit

Die Exzentrizität der Bahn von Pluto ist sehr groß, der nächste Bahnpunkt liegt innerhalb der Neptunbahn, also bei einer Entfernung von weniger als 30 astronomischen Einheiten. Der entfernteste Bahnpunkt ist fast 50 astronomische Einheiten entfernt. Ein Umlauf um die Sonne dauert fast 250 Jahre. Auch die Bahnneigung gegen die Ekliptik ist mit mehr als 17° sehr groß.

Vom Planeten zum Zwergplaneten

Pluto wurde von der IAU als Planet klassifiziert, obwohl er eine viel kleinere Masse und Durchmesser als die anderen Planeten hat. Kurz nach der Entdeckung wurde der Durchmesser auf etwa den unserer Erde geschätzt, die Schätzung musste aber mit der Zeit nach unten korrigiert werden. Heutzutage ist er auf etwa 2400km „geschrumpft“, also kleiner als unser Mond.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends entdeckten Astronomen eine Menge Himmelskörper, die ähnlich weit weg von der Sonne waren wie Pluto, auch deren Durchmesser waren teils ähnlich groß. Bei der Einordnung dieser Objekte gab es daher Probleme, für Kleinplaneten waren sie eigentlich zu groß, zu den Planeten konnte man sie auch nicht zählen, dafür waren sie erheblich zu klein. Auch hätte es eine Inflation der Planetenanzahl gegeben, mit einer Konzentration auf die fernen kleinen Objekte. Statt neun hätte es plötzlich 15 oder noch mehr gegeben.

Letztlich entschied man sich im Jahr 2006 während einer IAU-Konferenz in Prag, auf eine neue Klasse von Himmelskörpern, den sogenannten Zwergplaneten. Die Größe dieser Objekte liegt zwischen den Kleinplaneten und den normalen Planeten. Auch Pluto selbst ist gemäß diesen Kriterien als Zwergplanet einzustufen, gerade auch wegen seiner großen Exzentrizität und Bahnneigung. Er bekam die Kleinplaneten-Nummer (134340). Pluto verlor somit seinen Planetenstatus, zum Ungemach vieler Leute. Auch der 900 km große Ceres wurde als Zwergplanet eingeordnet. Er ist der größte Kleinplanet zwischen Mars und Jupiter.

Im Jahr 1978 entdeckte der Astronom James Walter Christy auf Plattenaufnahmen, dass Pluto einen großen Mond besitzt, er erhielt den Namen „Charon“. Ansonsten erschien Pluto im Teleskop immer nur als kleines Fleckchen, über den nur recht wenig bekannt war. Im Jahr 2002 startete deshalb die Raumsonde „New Horizons“ um den damaligen Planeten näher kennenzulernen. Im Sommer 2015 erreichte „New Horizons“ das Pluto System und lieferte sensationelle Aufnahmen (Abb. 1). Pluto stellte sich als sehr kalter Eisplanet heraus (Abb. 2) und nicht als Gesteinsplanet, wie man zunächst annahm. Auch von Charon und den anderen Monden gelangen sensationelle Fotos (Abb. 3).

Abb.1 Pluto  (Nasa/New Horizons)
Abb. 2  Vereiste Oberfläche des Pluto
(Nasa/New Horizons)

 

 

Weitere Zwergplaneten
Etwa zur gleichen Zeit (2015) flog die Raumsonde „Dawn“ zum Kleinplaneten Vesta und zum Zwergplaneten Ceres. Auch Ceres stellte sich als „Eiszwergplanet“ heraus, während Vesta eher ein normaler Gesteinskörper ist. Von beiden Objekten gelangen sensationelle Fotos.

Anfang Januar 2019 flog „New Horizons“ noch am Zwergplaneten „Arrokoth“ , auch als „Ultima Thule“ bekannt, vorbei und lieferte auch von diesem Objekt tolle Fotos.

Abb. 3 Charon, der Begleiter des Pluto
(Nasa/New Horizons//JHU APL/SwRI)
Abb.4 Arrokoth (zuvor Ultima Thule genannt), (Nasa/New Horizons/JHU APL)

 

 

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